GWG München Holzbauprojekt Prinz-Eugen-Park

Die GWG München ist mit ihrem Modellprojekt in Holzbauweise Teil der ökologischen Mustersiedlung im Prinz-Eugen-Park. Sie errichtete insgesamt 57 Wohnungen, davon sind 80 Prozent geförderter Mietwohnungsbau (EOF) und München Modell Miete. 20 Prozent der Wohnungen wurden als Konzeptioneller Mietwohnungsbau ausgeführt. Diese Wohnungen haben ebenfalls eine Miete weit unterhalb des Münchner Marktniveaus.

Rapp Architekten planten das Gebäude in ökologischer Holzbauweise in Zusammenarbeit mit dem Holzbauunternehmen Müllerblaustein.
Der Kopfbau im südlichen Bereich des Areals wurde siebengeschossig, die weiteren drei Bauteile fünfgeschossig ausgeführt. Die Gebäudestruktur wird durch die Fassade aus vertikal angeordneten und vorvergrauten Brettschuppen unterstützt. Die hölzernen Wohntürme stehen auf einem durchgehenden Erdgeschoss aus Beton mit wetterfesten Fassadenplatten. Hier ist das Haus für Kinder untergebracht. Den Wohnhof teilen sich die Bewohner*innen mit ihren Nachbarn.

Bemerkenswert ist das Modellprojekt auch aus energetischer Sicht. Die Wohnanlage erfüllt die Vorgaben des Gebäudestandards der Landeshauptstadt München, der um etwa 15 Prozent höher liegt als die gesetzlichen Anforderungen der EnEV.

Kennzahlen des Projekts
  • 57 Wohnungen, davon sind 80 Prozent geförderter Mietwohnungsbau (EOF) und München Modell Miete, 20 Prozent der Wohnungen wurden als Konzeptioneller Mietwohnungsbau ausgeführt
  • durchschnittliche Wohnungsgröße 64,98 m²
  • Wohnungstypen: 1 bis 5 Zimmer-Wohnungen
  • 1 Haus für Kinder
  • 47 Stellplätze (43 für die Wohnungen, 4 für das Haus für Kinder)
  • 5-7 geschossiger Holzbau
  • Geschossfläche für den Wohnungsbau: 5.280 m²
  • Geschossfläche Haus für Kinder: 1.180 m²
  • Grundstücksgröße: 5.505 m²
Besonderheiten des Projekts
  • Förderung der Holzmaterialien durch die Landeshauptstadt München
  • Rohstoffe mussten aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen (z.B. Nachweis durch Zertifizierung oder regional abgebautes Holz), damit die positive Eigenschaft von Holz als Kohlenstoffspeicher gewährleistet wird
  • Verwendung von ökologischen Kriterien in der Ausschreibung / Einhaltung des ökologischen Kriterienkataloges der Landeshauptstadt München
  • Ausschreibung der Leistung als VOB-A nicht-offenes Vergabeverfahren
  • mehrgeschossiger Wohnungsbau in Holzbauweise
  • Nachwachsender Rohstoff Holz als Baustoff in Tragwerk, Decken, Wohnungstrennwänden und Außenwänden
  • Verbautes Holzvolumen gesamt 1195,7 m3
  • Verbaute Holzmasse gesamt 588.471 kg, das entspricht 158,9 kg Nawaros / m2 Wohnfläche
  • Speichermenge CO2 im verbauten Holz gesamt: 1.075.736 kg CO2 ä q . Nicht berechnet
    sind dabei die CO2 Einsparungen an grauer Energie der durch die Holzbauweise nicht
    mehr erforderlichen Massiv Baustoffe
  • Haustechnik in energiesparender Low Tech Ausführung (keine zentralen Lüftungsanlagen)
  • Fernwärme zur primärenergetisch günstigen Beheizung
Projektziel

1. Innovative Wege für ökologische Bauweise entwickeln
2. Unkomplizierte, zuverlässige Technik zur Sicherstellung der Versorgung mit Wärme und Energie
3. Einholung eines wirtschaftlichen Komplettangebotes aus Planung und Bauleistung; Zusammenarbeit von Planer, Holzbaukonstrukteur und Kalkulator von Beginn an

Projektträger

GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH
Heimeranstraße 31
80339 München

Projektleiter:
Henning Sames
089 55 114 351
henning.sames@gwg-muenchen.de

Landeshauptstadt München
Referat für Bildung und Sport
Bayerstraße 28
80335 München

Projekterfolge und Meilensteine

Diese ökologischen Ziele wurden erreicht:

  • Nachwachsender Rohstoff Holz als Baustoff in Tragwerk, Decken, Wohnungstrennwänden und Außenwänden
  • Verbautes Holzvolumen gesamt 1195,7 m3
  • Verbaute Holzmasse gesamt 588.471 kg, das entspricht 158,9 kg Nawaros / m2 Wfl.
  • Speichermenge CO2 im verbauten Holz gesamt: 1.075.736 kg CO2 ä q . Nicht berechnet
    sind dabei die CO2 Einsparungen an grauer Energie der durch die Holzbauweise nicht
    mehr erforderlichen Massiv Baustoffe.
Projektbeteiligte und Kooperationspartner*innen

Rapp Architekten
Stefan Rapp (Dipl.-Ing. Architekt BDA)
Stadtregal
Magirus-Deutz-Straße 14
89077 Ulm

tragwerkeplus Ingenieurgesellschaft mbH & Co.KG
Herr Markus Vollmer
Dieselstraße 12
72770 Reutlingen

Ingenieurbüro Scherraus
Planung für rationellen Energieeinsatz
Römerstr. 26
89077 Ulm

IB Puscher GmbH
Herr Gerold Puscher
Marktstraße 16/18
89601 Schelklingen

Silands Landschaftsarchitektur
Roberto Kaiser Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt
Riedwiesenweg 8
89081 Ulm

Maximilian C. Köppel
Stefanie Jühling
Landschaftsarchitektin BDLA DWB
Stadtplanerin
Bauerstraße 19
80796 München

IVB Fabian
Bernd Fabian, Dipl.-Ing. (FH)
Ingenieurbüro für vorbeugenden Brandschutz
Friedberger Straße 18
86438 Kissing

müllerblaustein Bauwerke GmbH
Pappelauerstr. 51
89134 Blaustein

Herausforderungen und Lösungsstrategien
Abstimmung, Projektdauer, Finanzierung
Lösungsstrategien
Abstimmung: Intensive Zusammenarbeit von Planern, Konstrukteuren und Praktikern von Beginn des Bauvorhabens an, sowie intensive Abstimmung mit der Landeshauptstadt München.



Projektdauer: Vorfertigung von Bauwerkselementen im Holzbau sowie schnelle Montage



Finanzierung: Nutzung der Fördermöglichkeiten für die Mehrkosten des Holzbaus
Projektkosten
Bauwerkskosten (Kostengruppe 300 und 400): 13.180.000,00 Euro; Mehrkosten für den Holzbau im Vergleich zu Massivbauweise betragen 1.810.000,00 Euro
Projektfinanzierung
durch kommunale Fördermittel, durch staatliche Fördermittel
Strategische Zielsetzungen
Wissenstransfer herstellen, Gute Beispiele zeigen, Informationen bereit stellen, Neue Wege und Methoden ausprobieren
Status
abgeschlossen
Zeitraum
Baubeginn 12/2017 – Fertigstellung 09/2019
Art des Projekts
operatives Projekt
Weitere verwandte Themen
Klimaschutz und Klimaanpassung, Wissenstransfer/Vernetzung