WohL – Wohnungsleerstand wandeln!

Die Studie deckt mit Mitteln der Handlungsforschung Motive für den Wohnungsleerstand im Landkreis Dachau auf. Dazu werden neben einer Panorama- und einer Delphi-Studie sowie diversen Fokusgruppenformaten auch persönliche Interviews mit potenziellen Anbieter:innen geführt. Lösungswege zur Aktivierung von Wohnraum werden über partizipative Verfahren ausfindig gemacht. Differenzierungen der Befunde sowie die Zukunftsanalyse werden im Schulterschluss mit den Gemeinden und weiteren Stakeholdern entwickelt.

Kennzahlen des Projekts

Der Landkreis Dachau ist von 1987 bis 2016 um rund 47.000 Personen und damit um etwa 46 Prozent gewachsen. Über die Metropolregion kommt zusätzlich ein erheblicher Zuzugswunsch, dem nicht (alleine) durch neu ausgewiesenes Bauland begegnet werden soll. Über einen Zeitraum von drei Jahren wird die Wohnungssituation im Landkreis untersucht und analysiert, warum nach Angaben des Statistischen Landesamtes etwa 1.800 Häuser und Apartments leer stehen. Dabei ist der Vielfalt der Gemeinden im Landkreis Dachau Rechnung zu tragen. Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) unterstützt das Vorhaben mit 135.000 Euro, der Landkreis Dachau fördert es mit 115.000 Euro. Die Projektumsetzung erfolgt bis zum Jahr 2023.

Besonderheiten des Projekts

Das Projekt „Wohnungsleerstand wandeln!“ (WohL) ist multiperspektivisch angelegt. Alle Beteiligten werden einbezogen; d.h. das Design ist inklusiv und partizipativ:

  • Aktenlagen der Gemeinden sind ein Bestandteil.
  • Durch Sozialraumbegehungen werden Gesamtarrangements erfasst, um Wohnbedarfe und Zukunftsplanungen mit qualitativen Faktoren in Abstimmung zu bringen.
  • Zur konkreten Erfassung und Typologisierung des Bestands an ungenutztem Wohnraum und der Machbarkeit von Maßnahmen wird mit Gemeinden, aber auch anderen Stakeholdern (aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung) zusammengearbeitet (ganzheitlicher Ansatz).
  • In einer zweistufigen Delphi-Studie können sich Wohn-Expert:innen positionieren und im Diskurs begegnen.
  • In Einzelinterviews werden Bürger:innen einbezogen, die über ungenutzten Wohnraum verfügen. Ihre Motive bilden eine wesentliche Grundlage der zu entwickelnden zukunftskonzepte. Die Meinungslagen werden in Fokusgruppen-Interviews zusammengeführt.
  • In einem finalen Dialog reflektieren alle Beteiligten die Ergebnisse der Studie.

Es wird erwartet, dass Elemente der Ergebnisse analog in andere Settings in Bayern übertragbar sein werden.

Projektziel

– Informationen über ungenutzten Wohnraum im Lkr Dachau (Bestand und Profile der Eigentumslagen)
– Informationen über die Motive und Beweggründe (ungenutzter Wohnraum differenziert betrachtet)
– Möglichkeiten (und Grenzen) erneuter bzw. erweiterter Wohnraumnutzung werden erschlossen
– Lösungswege auf verschiedenen Ebenen (persönliche, Gemeinde-, regionale-, überregionale Ebene) finden und gangbar machen

Projektträger

Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB)
Landkreis Dachau

Projekterfolge und Meilensteine

Abschluss der Delphi-Studie (Teil 1) mit 100%-Beteiligung der 17 Wohn-Expert:innen zum Ende des Jahres 2021.

Abschluss der externen Begehungen in der Sondierungsphase.

Projektbeteiligte und Kooperationspartner*innen
  • Gemeinden des Landkreises Dachau
  • Lokale Wohn-Expert:innen
  • Bürger:innen
Herausforderungen und Lösungsstrategien
Abstimmung, Sonstige
Lösungsstrategien
Wir arbeiten mit dem Landkreis Dachau, der 17 Gemeinden enthält, eng und vertrauensvoll zusammen. Auf spezielle Situationen reagieren wir mit abgestimmten Lösungen (z.B. digitale Treffen) oder Einzelinterviews, aber auch mit der ernsthaften dauerhaften Ansprechbarkeit, die partizipative Projekte erfordern. Da nicht jeder einzelne Schritt immer mit allen Gemeinden abgestimmt werden kann, dient die Gemeinde Hebertshausen als Drehscheibe für die Kommunikation. Es finden regelmäßige Besprechungen mit den Partner:innen bei den Gemeinden und Informationsveranstaltungen statt. Ein Begleitkreis flankiert das Vorgehen insgesamt.
Projektkosten
250.000€
Projektfinanzierung
durch kommunale Fördermittel, durch staatliche Fördermittel
Strategische Zielsetzungen
mehr Beteiligung ermöglichen, Bündnisse und Initiativen anstoßen und unterstützen, Akteure vernetzen, Wissenstransfer herstellen, Gute Beispiele zeigen, Informationen bereit stellen, Zusammenarbeit fördern, Neue Wege und Methoden ausprobieren
Status
laufend
Zeitraum
2020 (Projektstart) bis 2022 (Projektende)
Art des Projekts
operatives Projekt
Weitere verwandte Themen
Gesundheit, Klimaschutz und Klimaanpassung, Wissenstransfer/Vernetzung